Fabian Müller (*1964) gehört zu den profiliertesten und vielseitigsten Komponisten der Schweiz. Seine Musik spricht ein internationales Publikum an und wurde von führenden Dirigenten unserer Zeit wie David Zinman, Andris Nelsons, Sir Roger Norrington oder Christopher Hogwood interpretiert und von Solisten von Weltrang wie Steven Isserlis, Dame Evelyn Glennie oder Antonio Meneses uraufgeführt. Seine Werke fanden den Weg auf die Bühnen der Welt – in die Carnegie Hall in New York, die Elbphilharmonie in Hamburg, die Berliner Philharmonie, oder in die Tonhalle Zürich.

Müllers Werke für Violoncello – von denen viele für seine Frau, die Cellistin Pi-Chin Chien, entstanden – nehmen einen besonderen Stellenwert in seinem Schaffen ein. Einige dieser Kompositionen reflektieren nicht nur seine persönliche Verbindung zu Taiwan, der Heimat seiner Frau, sondern auch sein vertieftes Interesse an asiatischen Musikkulturen insgesamt – wie etwa im Cellokonzert „Sirimadi“, basierend auf einer thailändische Legende.

Ein Höhepunkt seines bisherigen Schaffens war die Oper „EIGER“, die in der Saison 2021/22 in der Schweiz zur Uraufführung kam. Inspiriert von der dramatischen Geschichte der Erstbesteigung der Eigernordwand, entfaltete sich auf der Bühne ein musikalisches Erlebnis, das Publikum wie Presse tief beeindruckte. „Ein Schweizer Meisterwerk.“ (Luzerner Zeitung) „Ein mitreißender Abend für alle Sinne.“ (Der Bund) „Das Drama am Berg geht unter die Haut.“ (Bieler Tagblatt)

Müllers Musik wurde vielfach auf Tonträgern dokumentiert – etwa in Zusammenarbeit mit dem Philharmonia Orchestra unter David Zinman, dem Royal Philharmonic Orchestra in London oder dem Zürcher Kammerorchester. Die Aufnahmen, erschienen bei Labels wie col legno, Capriccio oder Sony Classical, belegen die stilistische Vielfalt seines kompositorischen Schaffens.

Ursprünglich ausgebildet als Cellist am Zürcher Konservatorium, wandte sich Müller früh der Komposition zu. Es folgten Studien in Zürich und den USA, wo er 1996 mit dem renommierten Jacob Druckman Award for Orchestral Composition ausgezeichnet wurde. Für sein bisheriges Werk erhielt er zahlreiche Ehrungen, darunter den Kulturpreis des Kantons Zürich (2006), den Kunstpreis der Gemeinde Zollikon (2012) sowie den Schweizer Musikpreis des Bundesamts für Kultur (2016). Seine Filmmusik zu „A Letter to A’ma“ von Hui-Ling Chen wurde 2021 bei zwei internationalen Independent-Filmfestivals in Frankreich („Les Rimbauds du Cinéma“, „SMR13“) als beste Filmmusik ausgezeichnet, und 2024 wurde er für den Opus Klassik als „Komponist des Jahres“ nominiert.

Neben seiner künstlerischen Arbeit als Komponist verfolgt Müller mit Leidenschaft ein weiteres Anliegen: die Schweizer Volksmusik. Er gilt als einer der Pioniere einer reflektierten, forschenden und zugleich innovativen Auseinandersetzung mit dem musikalischen Erbe seines Landes. Zwischen 1991 und 2002 leitete er die aufwendige Herausgabe der zehnbändigen Hanny-Christen-Sammlung, einer Sammlung mit über 10.000 Melodien aus dem 19. Jahrhundert – heute ein Standardwerk der Volksmusikforschung in der Schweiz.